Frankfurt Oder, Medienpolitik, Nichtkommerzieller lokaler Rundfunk

Herzlichen Glückwunsch!

Party in Słubfurt! Wie, noch nichts von Słubfurt gehört? Dabei ist die Zusammensetzung ganz einfach: Słubice und Frankfurt. Beides zusammen ergibt Słubfurt und ist ein freies Radio. Allerdings nur im Internet unter www.radio.slubfurt.net.

Am 12. Mai hörte man hier live die Übertragung der Geburtstagsfeier, denn das Radio feierte sein fünfjähriges Bestehen. Deshalb hatten die Radiomacher zu einer Talkrunde zum Thema „Welche Aufgaben haben Freie Radios?“ eingeladen. Mark Westhusen, Geschäftsführer bei Radio Corax und Vorstandsmitglied im Bundesverband Freier Radios, erklärte zu Beginn, was Freie Radios sind: „Freie Radios kennzeichnen sich dadurch, dass die Produktion in den Händen der Gemeinschaft ist. Sie verwalten sich selbst und sind nicht an die Aufmerksamkeits-Ökonomie gebunden.“ Krzysztof Wojciechowski, Direktor vom Collegium Polonicum, verwies darauf, dass es auf der polnischen Seite der Oder keine freien Radios gibt, obwohl sich das Medium Radio für den deutsch-polnischen Austausch gut anbietet. Das bestätigte auch Gundhild Strauch, Kulturmanagerin im deutsch-polnisch-internationalen Kulturnetzwerk Kunstgriff und Leiterin des MehrGenerationenHaus MIKADO. Sie betonte auch, dass hier an das deutsch-polnische Netzwerk der Universität Viadrina zurückgegriffen werden könnte.

v.l.n.r.: Matthias Dörr, Volkmar Schöneburg, Krzysztof Wojciechowski, Mark Westhusen

Moderator Matthias Dörr diskutierte mit seinen Gästen auch über die Frage, was Radio Słubfurt in Zukunft besser machen kann? Beinahe einstimmig wurde vorgeschlagen, sich mehr auf das Alleinstellungsmerkmal des deutsch-polnischen Radios zu konzentrieren. Im gemütlichen Studio im Haus der Künste Frankfurt wird das Internetradio mit viel Liebe, Herzensblut und technischen Spürsinn betrieben. Dem Bürgerradio fehlt noch eine polnisch sprechende Stimme, um die Ursprungsidee des Radios, zweisprachig zu senden, umzusetzen.

Radio-Räucher-Schnecke im Studio von Radio Słubfurt.

Volkmar Schöneburg gratulierte mit einer kleinen Spende dem Radio und verwies darauf, das Ende des Jahres Vorschläge von der Landesregierung zu erwarten sind, wie freies Radio im Land Brandenburg unterstützt werden kann.
Wer Radio Słubfurt noch ganz übers Radio hören möchte, kann dies jeden ersten, zweiten und dritten Montag im Monat von 11 bis 12 Uhr auf den Berliner und Potsdamer UKW-Frequenzen des Pi-Radioverbundes 88,4 und 90,7 MHz tun.